Unterschied Psychologe – Psychotherapeut – Psychiater
Der Unterschied zwischen Psychologe, Psychotherapeut und Psychiater:
Vielen wissen verständlicherweise nicht genau, was ein Psychologe, ein Psychotherapeut und ein Psychiater sind und worin sich ihr Beruf unterscheidet. Die folgende Beschreibung soll einen kurzen Einblick geben, wobei Berufsbezeichnungen immer beide Geschlechter einschließen:
Psychologe
Ausbildung: Abgeschlossenes Universitätsstudium der Psychologie mit einer durchschnittlichen Dauer von 5-8 Jahren.
Kerninhalte des Psychologiestudiums sind das Denken, Erleben und Verhalten von Menschen sowie die psychologische Diagnostik.
Da Psychologen keine Ärzte sind, dürfen sie keine Medikamente verschreiben.
Psychologen sind in der Forschung, Ausbildung und Beratung in verschiedensten Bereichen tätig, etwa in der Verkehrspsychologie, Entwicklungspsychologie, Ernährungspsychologie, Sozialpsychologie und in der Klinischen und Gesundheitspsychologie:
Die Klinische Psychologie und die Gesundheitspsychologie sind Teildisziplinen der Psychologie und erfordern nach dem Psychologiestudium eine im Durchschnitt zwei Jahre dauernde Zusatzausbildung, in welcher theoretisches und praktisches Wissen über psychische und psychosomatische Erkrankungen und Störungen sowie über Methoden zu deren Behandlung erworben wird.
Psychotherapeut
Ausbildung: Eine Psychotherapieausbildung ist nicht nur für abgeschlossene Akademiker (Psychologen, Pädagogen, Mediziner) möglich, sondern auch für Krankenschwestern, Sozialarbeitern, Kindergärtnern, Lehrern und gelegentlich auch andere nachweislich geeignete Berufsgruppen.
Psychotherapeuten sind in ihrer Berufsausübung an die Methode gebunden, in welcher sie die Ausbildung absolviert haben (z. B. Verhaltenstherapie, Logotherapie, Psychoanalyse, Systemische Therapie, Gestalttherapie). Die durchschnittliche Dauer der Ausbildung beträgt 6-10 Jahre.
Psychotherapie ist ein Heilverfahren für die Behandlung oder Minderung von psychischen, psychosozialen und psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Das konkrete Ziel einer Psychotherapie ist nicht vorgegeben, sondern wird zwischen Psychotherapeut und Klient besprochen. Auch der Ablauf der Behandlung ist nicht festgelegt. Dieser hängt von der jeweiligen Persönlichkeit und der Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Klient ab.
Psychiater
Ausbildung: Abgeschlossenes Medizinstudium und Facharztausbildung in Psychiatrie. Beides dauert jeweils mindestens 6 Jahre.
Psychiater sind Fachärzte, die auf die Diagnose und Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen spezialisiert sind. Die Behandlung erfolgt mit psychotherapeutischen Methoden. Außerdem wird sie medikamentös mit sogenannten Psychopharmaka unterstützt.
Im Gegensatz zu Psychologen und Psychotherapeuten ohne medizinische Ausbildung klären Psychiater auch ab, ob und wenn ja welche körperlichen Störungen das seelische Leiden bedingen. Bei einem depressiven Patienten zum Beispiel kann dies eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Blutarmut sein.